Schutzstreifen sind keine sichere Radinfrastruktur!
Das Landesverkehrsministerium will die bislang nur innerorts zulässigen Radschutzstreifen in naher Zukunft auch auf Landstraßen weitgehend erlauben. Der ADFC fordert inner- und außerorts sichere Radwege, die baulich von der Straße getrennt sind.
Um den Radverkehr zu fördern, nutzen viele Kommunen im Kreis Göppingen vermehrt so genannte Radschutzstreifen. Die gestrichelten Linien und Fahrradpiktogramme am Straßenrand gelten als schnell umsetzbare und billige Lösung.
Radschutzstreifen sind bisher nur innerorts zulässig. Das Landesverkehrsministerium will sie zukünftig auch außerorts auf Landstraßen weitgehend erlauben. Grundlage für diese Entscheidung ist ein Pilotprojekt, das aus Sicht des ADFC mangelhaft durchgeführt und ausgewertet wurde. Es steht auch im Widerspruch zu vielen Studien und zur täglichen Erfahrung vieler Radfahrinnen und Radfahrer.
Schutzstreifen sind aus verschiedenen Gründen gefährlich. Die Folge: Viele Radfahrende weichen auf den Gehweg aus. Das ist zwar nicht zulässig, geschieht aber so gut wie nie aus Respektlosigkeit vor Fußgängern. Sondern aus Angst vor tonnenschweren PKW und LKW.
Die Fotos auf dieser Seite zeigen nur zwei von vielen (innerörtlichen) Negativbeispielen im Kreis Göppingen: Die Ortsdurchfahrt von Holzheim und die Bühlstraße in Süßen.
Der ADFC fordert inner- und außerorts sichere Radwege, die baulich von der Straße getrennt sind. Nur so kann man mehr Menschen motivieren, vom Auto aufs platzsparende Fahrrad umzusteigen und die Straßen vom Verkehr zu entlasten.
Der ADFC Baden-Württemberg hat am 02.02.2023 die Pressemitteilung "Die Mär vom sicheren Schutzstreifen" veröffentlicht. Unser Göppinger Kreisverband schließt sich dieser Stellungnahme vollumfänglich an:
Bild oben: Unsichere Radlerin weicht in Holzheim auf den Gehweg aus - trotz "Schutzsteifen"
Bild oben: Schutzstreifen in der Bühlstraße in Süßen