Ost-West-Achse durch Göppingen

Märchenstunde: es war einmal eine gute Ost-West-Achse für Radfahrer durch die Stadt Göppingen, geschmückt mit überörtlichen touristischen Radwegen: die Haupt - und Poststraße.

Sie wird auch heute noch als Radverbindung bei diesen überörtlichen Radwegen angezeigt.

Aber: seit Einführung der sog. Brezeltaste findet man diese Verhältnisse vor: Die Hauptstraße wurde als Einbahnstraße für den Radverkehr geöffnet. Durch den Park- und Suchverkehr ist sie aber in beide Richtungen für Radler lebensgefährlich und nur Hartgesottene wagen sich auf den Weg.

Im Jahr 2016 erstellte die Stadt Göppingen im Rahmen eines Pilotprojektes einen sog. Radschulwegeplan:

90 Schüler hatten an der Umfrage an drei Gymnasien teilgenommen und dabei festgestellt, dass es insbesondere an der Ecke Lorcher Straße / Eberhardstraße und in der Nördlichen Ringstraße besonders gefährlich ist. Seither hat sich an diesen Stellen nichts gebessert.

Dieser „Radschulwegeplan“ war Auslöser für die Überlegung einer guten Radverbindung, die möglichst viele Schulen anbindet, auf der die Schüler angstfrei und sicher unterwegs sind. Seit Ausfall der Hauptstraße muss zudem auch für Alltagsradler eine sichere Ost-West-Verbindung durch die Göppinger Kernstadt geschaffen werden, die sowohl nach Osten Richtung Eislingen als auch nach Westen Richtung Faurndau und Uhingen verlängert werden kann. Warum nicht beides verbinden?

Warum den Schülern und Alltagsradlern nicht eine gemeinsame gute Route anbieten? Die Jahnstraße eignet sich als Alltagsroute nur bedingt – die Radler werden auf einem kombinierten Rad- / Gehweg geführt mit allen bekannten Gefahrenstellen wie Grundstücksausfahrten, Fußgänger etc. Beim Bahnhofsteg wird es kriminell: der Weg verengt sich, Pfeiler stehen auf dem Weg, gleichzeitig kommen Fußgänger vom Bahnhofsteg und an der Bushaltestelle (die in den Weg integriert ist!), warten Busfahrgäste bzw. steigen ein und aus – als Radweg unzumutbar!

Legt man den Stadtplan von Göppingen vor sich – springt einem eine ideale Strecke in die Augen: die Achse Friedrich-Ebert-Straße / Burgstraße – zwei relativ breite Straßen und so gut wie keine Kreuzungen. Diese Strecke schlagen wir seit 2017 der Verwaltung wiederholt vor, auch jetzt in Corona-Zeiten als temporären Verkehrsversuch als Schulradweg – bisher ohne Resonanz von Seiten der Verwaltung.

Der entsprechende Antrag der grünen Gemeinderatsfraktion wurde im Gemeinderat am 23.07.2020 aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Die Verwaltung verspricht aber ein Konzept für die Innenstadt - sie benötigt noch Zeit.

Es ist nicht unser Ziel, den Autoverkehr komplett aus diesen Straßen zu verdrängen – den Radlern reicht eine Seite, vorzugsweise die Südseite als gegenläufige Strecke, weil so gut wie keine Straßen hier einmünden. Warum nicht diese Straßen für den Autoverkehr auf der nördlichen Seite als Einbahnstraße regeln, der sein Gegenstück in der Nördlichen Ringstraße findet? Wie geht es im Märchen weiter?

Dornröschen fällt in einen langen Schlaf und wird vom Prinzen wachgeküsst – es ist noch nicht aller Tage Abend und eine gute Ost-West-Achse ist dringlicher denn je – so lang wie bei Dornröschen darf es nicht dauern - die Stadt will sich ja auch um die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Stadt“ bewerben!

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https://goeppingen.adfc.de/artikel/ost-west-achse-durch-goeppingen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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