Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Göppingen

Goodbye Heavy Metal: Mitmach-Kampagne für metallfreie Geh- und Radwege

Poller und Schranken aus Metall sind eine stark unterschätzte Gefahr auf Geh- und Radwegen. Regelmäßig berichten Polizei und Medien landesweit von schweren und auch tödlichen Unfällen.

Genaue Zahlen sind dennoch nicht bekannt, weil es für Kollisionen mit Metallhindernissen keine spezielle Statistik gibt. Eine hohe Dunkelziffer bestätigte sich bei einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zu den Umlaufsperren auf Donzdorfs Lautertalradweg. Nach einem Aufruf im Jahr 2014 hatten sich mehr als 30 Personen gemeldet, die dort zu Schaden gekommen waren. Keiner dieser Vorfälle war polizeilich registriert oder anderweitig statistisch erfasst.

Hauptsächliches Problem bei Umlaufsperren ist das Touchieren bei langsamer Durchfahrt, die Folgen sind teils gravierend. Das Gefahrenpotential von Pollern liegt hingegen vor allem in schlechter Sichtbarkeit - insbesondere bei Dämmerung, Dunkelheit und tiefstehender Sonne. Auch vorausfahrende Radler können die Sicht auf den Poller verdecken. Für dreirädrige Fahrräder, Lastenräder und Fahrräder mit Anhängern sind sie zudem oft ein schwer passierbares Hindernis.

Die Lösung des Problems ist oft bestechend einfach: In vielen Fällen können die Metallhindernisse ersatzlos entfernt werden. Sollte dies nicht möglich sein, dann empfiehlt der ADFC moderne Kunststoffpoller. Sie vermindern nicht nur die Folgen eines Aufpralls, sondern sind oft auch besser sichtbar als ihre Artgenossen aus Metall.

Kunststoffpoller gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Darunter auch solche, die gehobenen Design-Ansprüchen gerecht werden und sogar in pittoresken Altstädten eingesetzt werden. Und natürlich gibt es auch flexible Exemplare, die bei Rettungs- oder Arbeitseinsätzen kurzfristig entfernt werden können.

In den letzten Jahren wurden auf Anregung des Fahrradclubs schon an einigen Stellen im Landkreis Metallbarrieren entfernt. Trotzdem existieren noch viel zu viele dieser unnötigen Gefahrenquellen.

Der ADFC im Kreis Göppingen startet deshalb die Kampagne „Goodbye Heavy Metal – Null Metall auf Geh- und Radwegen im Stauferkreis“ und ruft alle Fußgänger und Radfahrer zur Mithilfe auf.

Informationen über gefährliche oder überflüssige Metallgegenstände können auf diesem Formular online erfasst werden.

Miteilungen können auch alternativ per E-Mail an goeppingen@adfc-bw.de   gesendet werden. Die Meldungen werden gesammelt und zusammen mit entsprechenden Verbesserungsvorschlägen an die jeweils zuständige Kommune weitergeleitet. Auch die Kommunen selbst sind natürlich eingeladen, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen.

Barrieren auf Gehwegen können ebenfalls mitgeteilt werden. Sie sind oft ein Hindernis für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren und Eltern mit Kinderwagen.

Die ADFC-Biker sind der Meinung, dass Heavy Metal ein unverzichtbarer Bestandteil der Musikszene bleiben muss. Von Geh- und Radwegen sollte Metall aber in Zukunft komplett verbannt werden.

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

Poller und andere Barrieren: Süßen ist auf dem Weg zur metallfreien Fahrradstadt

Die Stadt Süßen ist auf dem Weg zur metallfreien Zone für Fußgänger und Radfahrende. Mehr als 30 massive Poller und…

Schmaler Radschutzstreifen in der Burgstraße

Radfahren in Göppingen: In der Stadt gefährlicher als im übrigen Landkreis

In Göppingens Straßen geht es teilweise eng zu. Autos, Fahrräder und Fußgänger müssen sich den Verkehrsraum teilen. Die…

Den Kinderschuhen entwachsen: Reparaturstationen im Landkreis

Es begann im Herbst 2016 mit einem Pilotprojekt: Am Süßener Bahnhof wurde die erste ADFC-Reparaturstation im Kreis…

Neue Reparaturstationen in Eislingen und im Oberen Filstal

Die Stadt Eislingen lädt am 04. Mai 2018 – dem Tag der Städtebauförderung - ein. Neben Fahrradparkhaus, Car-Sharing und…

Radschnellweg Fils – ein turbulentes Jahr 2020

12,5 % beträgt der kommunale Anteil an den Planungskosten der Radschnellverbindung durch das Filstal. Noch nie waren die…

Schwerer Unfall eines Radfahrers an Umlaufsperre auf Lautertal-Radweg

Am Montag, 16.11.2015 wurde ich Zeuge eines Notarzt-Einsatzes an der Privatzufahrt zum Gräflich Rechberg'schen Wohn- und…

Demonstrationsstrecke zwischen Reichenbach und Ebersbach

Trauerspiel um Radschnellverbindung in Uhingen

Der Radschnellweg wurde vom Uhinger Gemeinderat aufgrund der Flächenversiegelung abgelehnt aber nur ein Ausbau des…

Und täglich grüßt das Murmeltier: Donzdorf und die Umlaufsperren

"Radfahrer absteigen!", "Fahrt auf der Straße!". Das empfehlen zwei Leserbriefschreiber den Kritikern des Donzdorfer…

Fahrradstraße in der Wilhelmstraße Eislingen

Sprecht nicht vom Radschnellweg

Ein dringender Appell an Verkehrsplaner, Fahrrad-Lobby und Medien

https://goeppingen.adfc.de/artikel/goodbye-heavy-metal-mitmach-kampagne-fuer-metallfreie-geh-und-radwege

Bleiben Sie in Kontakt