Wie steht es um den Radschnellweg im Filstal?

Davon hat sich der Geislinger Landtagsabgeordnete Sascha Binder (SPD) vor wenigen Tagen selbst ein Bild gemacht. Gemeinsam mit Vertretern des ADFC und der Kommunen an der Strecke fuhr Binder mit dem Rad entlang des Radschnellweges von GP nach Süßen

„Für einen attraktiven und sicheren Radverkehr gibt es noch viel zu tun“, so Binders Fazit. Mehr denn je brauche es dazu gut vernetzte innerörtliche Radwege, um den Wechsel aufs Fahrrad für Pendlerinnen und Pendler attraktiver zu machen.

„Es ist wichtig, die Streckenführungen und die Tücken vor Ort in Augenschein nehmen zu können. Dabei ist die kompetente und kritische Begleitung durch den ADFC eine große Hilfe“, sagte Sascha Binder mit Blick auf seine Tour. Schließlich komme es in Zukunft weiter darauf an, die Radschnellwege als vernetzte und wohngebietsnahe Strecken für Alltagsfahrer wie auch Pendlerinnen und Pendler attraktiv zu machen. Die Radschnellverbindung soll künftig über Ebersbach, Uhingen, Eislingen und Salach bis nach Süßen führen. Die Baukosten von rund 30 Millionen Euro werden zu knapp 90 Prozent durch Land und Bund mitfinanziert.

Im Rahmen seiner Sommertour, bei der Sascha Binder nur mit Rad, Zug oder Bus unterwegs ist, standen diese Radschnellwege jetzt besonders im Mittelpunkt – denn mancherorts besteht bei der Rad-Infrastruktur Nachholbedarf. Bei bestem Radlerwetter machte sich Binder gemeinsam mit Thomas Gotthardt vom ADFC und Vertretern der Gemeinden vor Ort ein Bild der Radschnellwege, die einen schnellen Radverkehr im Alltag ermöglichen sollen. Deshalb müssen Radschnellwege besondere Standards wie eine Mindestbreite möglichst ohne Kreuzungen erfüllen – besonders in vielbefahrenen Innenstädten kein einfaches Unterfangen, wie die Vertreter des ADFC, Reiner Neumann und Thomas Gotthardt, am Beispiel der Ulmer Straße in Göppingen deutlich machten.

In Eislingen dagegen werde der Streckenabschnitt zwischen Bahntrasse und Fils bereits viel genutzt, erklärte Tobias Schwämmle, Radverkehrsplaner der Großen Kreisstadt. Nachdem bereits in der Vergangenheit bedeutsame Verbesserungen für den innerstädtischen Radverkehr erreicht werden konnten, werde aktuell an der Beseitigung von Engstellen bei Filsufer und Bahndamm gearbeitet. Im Zuge der Planungen des Mühlbach-Tunnels sei außerdem eine Radfahrer-Brücke entlang des Bahnhofes geplant. Auch eine Fahrradstraße sei bereits in Planung, berichtete Schwämmle.

Als klarer Befürworter des Radschnellweges eröffnete der Salacher Bürgermeister Julian Stipp beim Halt in seiner Gemeinde spannende Perspektiven zu den Planungen in Salach. Aber auch jenseits des Radschnellwegs gibt es Möglichkeiten für gute Radverbindungen. So könnte entlang eines stillgelegten Industriegleises vom Süßener Bahnhof entlang des Schachenmayer-Areals bis zum Salacher Oskar-Moritz-Park eine hoch attraktive Verbindung geschaffen werden. Für Thomas Gotthardt vom ADFC ist das eine „Jahrhundertchance“ für Pendlerinnen und Pendler von und nach Donzdorf, Eislingen und Süßen. Allerdings ist das Industriegleis nach wie vor Teil der Regionalplanung und darf deshalb nicht überbaut werden. In Süßen endete die Tour entlang des Radschnellweges. Schon im nächsten Jahr will sich Binder gemeinsam mit den Radverkehrsexperten erneut in den Sattel schwingen und im Blick behalten, wie sich die Ausgestaltung des Radschnellweges verbessert: „Der Radschnellweg ist ein Leuchtturmprojekt, allerdings sind innerörtliche Radverbindungen noch wichtiger, um gerade kurze Wege unfallfrei mit dem Rad zurücklegen zu können“, so Binders Bilanz nach der mehrstündigen Tour.

(Quelle: WKB Sascha Binder MdL)

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