Blechlawine in Rechberghausen

Blechlawine in Rechberghausen © ADFC, Carmen Ketterl

Runder Tisch Verkehr in Rechberghausen

Das Problem ist der Verkehr auf der B 297 und schuld sind die anderen. So lässt sich pointiert das Top-Thema beim Runden Tisch Verkehr in Rechberghausen am 28. September zusammenfassen

Die Gemeinde hatte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Beobachtungen und Vorschläge zu Verkehrsproblemen in Rechberghausen vorzubringen. So unterschiedlich wie die Teilnehmerschaft, so unterschiedlich waren auch die Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Sie reichten von angepassten Ampelschaltungen bis zu Straßenprojekten mit der „ganz großen Baggerschaufel“, der klassischen Umgehungsstraße.

Für den ADFC hatten Bärbel Vogl, Ottmar Lehr und Carmen Ketterl Fotos von Unzulänglichkeiten der vorhandenen Infrastruktur für den Radverkehr mitgebracht. Aber sie hatten auch konkrete Hinweise zur Verbesserung der Radinfrastruktur und Tipps zu Beratungsangeboten für Gemeinden im Gepäck.

Ein großer Teil der Diskussionen drehte sich aber um neue Straßen und Umleitungen für den Schwerlastverkehr, damit dieser nicht mehr durch Rechberghausen, sondern durch andere Dörfer rollt. Leider fehlte für die eingehende Diskussion des Verkehrsaufkommens die Datenbasis. Hier war aufgrund der vielen Baustellen in der Umgebung in diesem Jahr keine aussagekräftige Verkehrszählung möglich.

Aber auch mit einer Verkehrszählung ließe sich kaum feststellen, wie viel des Verkehrsaufkommens reiner Durchgangsverkehr und wie viel "hausgemacht" ist. Einfluss nehmen können Gemeinden aber vor allem auf den Verkehr, der vor Ort entsteht, indem die Alternativen zum Auto attraktiver gemacht werden. Dazu wurden mehr und sichere Radwege, Maßnahmen gegen die "Elterntaxis" oder eine fairere Aufteilung des Straßenraums vorgeschlagen. Ein solcher "Shared Space", in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und gegenseitig Rücksicht nehmen, brächte auch mehr Aufenthaltsqualität für die untere Hauptstraße mit sich.

Am Ende nahm Bürgermeisterin Claudia Dörner einen bunten Strauß sich teilweise widersprechender Anregungen mit. Was nun damit geschieht, war ebenso wenig klar wie das Ziel, das die Gemeinde mit dieser Veranstaltung verfolgt. Immerhin war es ein Einstieg in eine wichtige Diskussion und alle Ideen, Anliegen und Vorschläge wurden angemessen gehört. Wir hoffen auf weitere Schritte und mischen uns gerne ein, damit die Mobilitätswende auch nach Rechberghausen kommt.

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