Blechlawine raus aus der Altstadt: dauerhafte Sperrung der Göppinger Hauptstraße
Eine Petition des VCD Göppingen bringt neuen Schwung in die Frage nach einer autofreien Hauptstraße. Bürger können die Petition mit wenigen Klicks online unterzeichnen
Momentan wird die Hauptstraße eindeutig durch das Auto dominiert, obwohl die Straße vom Durchgangsverkehr befreit ist. Die Kreisgruppe Göppingen des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat jetzt einen neuen Versuch unternommen, damit sich an dieser Situation endlich etwas ändert.
Suchverkehr nach einem kostenlosen Parkplatz auf der Hauptstraße und sogenannte "Autoposer", die mit ihren mit ihren Fahrzeugen auffallen wollen, bestimmen das Bild in der Straße. Sie ist meilenweit von dem entfernt, für das sie eigentlich gedacht war: ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem Passanten und Radfahrende sich die Straße mit wenigen Autofahrenden teilen, in dem entspannt eingekauft und flaniert werden kann. Es reicht!
Der ADFC Göppingen unterstützt daher ausdrücklich die aktuelle Petition des VCD und ruft alle Radfahrenden dazu auf, sich daran zu beteiligen. Die Unterzeichnung ist über den folgenden Link möglich:
Die Petition knüpft an die Diskussionen zur "Brezeltaste" an, die der ADFC Göppingen im Jahr 2018 ausgelöst hatte:
Die Brezeltaste bremst die Stadtentwicklung
Ein Offener Brief des ADFC Göppingen zur Beibehaltung der sogenannten Brezeltaste zum kostenlosen Autoabstellen auf der Göppinger Hauptstraße
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen, dass sich bei den jüngsten Haushaltsberatungen keine Mehrheit für die Abschaffung der kostenlosen Brezeltaste abgezeichnet hat. Gebührenfreies Parken in der Stadtmitte schafft nicht nur Verkehrsprobleme, sondern auch negative Effekte für Handel und Gastronomie.
Mobilität der Zukunft: Mit dem Porsche zum Bäcker?
ADFC wundert sich über die Fokussierung auf das Auto beim Bürgerdialog zur zukunftsfähigen Mobilität in Göppingen
Immer mehr Städte sehen in der Förderung des Radverkehrs ein vorrangiges Ziel. Auch Göppingen versucht seit Jahren, den Radverkehrsanteil zu steigern – jedoch mit bescheidenem Erfolg. Besucher des Bürgerdialogs zur zukunftsfähigen Mobilität haben am Sonntag eine Erklärung für diese Erfolgsmisere bekommen: Die Vorträge und auch die Berichterstattung in den Medien drehten sich ausnahmslos um ein anderes Verkehrsmittel: Das Auto.
Radler's Traum
Frei nach Ambros: zwickts mi, i glaab i tram ...: der Typ mit dem Großstadt-Geländewagen parkt vor der Bäckerei und trinkt dort in aller Ruhe seinen Kaffee, die Mutti stellt ihren Wagen dahinter ab, geht ohne Hektik beim Metzger einkaufen. Auto um Auto schlängelt sich durch die enge Straße auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Bin ich in meinem (Alp)Traum in den 90-ern des vorigen Jahrhunderts gelandet? Keineswegs - leider schonungslose Realität in der Göppingen Innenstadt im 21sten Jahrhundert.