Voralb-Gemeinden geben Startschuss für ADFC-Kampagne zum Überhol-Mindestabstand
Der Mindestabstand von 1,50 Metern gilt nicht nur zum Schutz vor dem Coronavirus. Dieselbe Regel gilt auch für Autofahrer beim Überholen von Radfahrern. Darauf macht der ADFC Göppingen mit einer Plakat-Aktion aufmerksam
Am 28. April ist die Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft getreten. Sie soll unter anderem Radfahrer besser schützen und schreibt deshalb auch einen Abstand beim Überholen vor. Autofahrende müssen zu Radfahrenden innerorts mit mindestens 1,50 Meter Sicherheitsabstand einhalten. Außerorts sind es sogar zwei Meter. Dies galt zwar zuvor schon durch Gerichtsentscheidungen, steht jetzt aber ausdrücklich in der StVO.
Die Regelung gilt unabhängig davon, ob Radfahrende auf der Fahrbahn, auf „Schutzstreifen“ oder geschützten Radfahrstreifen unterwegs sind. Faktisch bedeutet dies ein Überholverbot an allen Stellen, die nicht die notwendige Breite haben. Viele Autofahrer kennen diese Vorschrift jedoch nicht. Der ADFC hat deshalb eine Plakat-Aktion ins Leben gerufen, die darauf hinweisen soll, dass Radfahrer keine Knautschzone haben.
Zum Auftakt der Kampagne übergaben die ADFC-Vorstandsmitglieder Bärbel Vogl und Andreas Posim am Mittwoch (8.7.) im Dürnauer Rathaus die ersten Großplakate an die Bürgermeister Markus Wagner (Dürnau), Norbert Aufrecht (Heiningen) und Thomas Schubert (Eschenbach). Die drei Bürgermeister nahmen die Plakate stellvertretend auch für die Amtskollegen der weiteren Voralb-Gemeinden entgegen. Sie wurden unterstützt von ehrenamtlichen Mitwirkenden der Arbeitsgruppe Radverkehr beim Nachhaltigkeitsbeirat Bad Boll.
Die beiden Gemeindeverwaltungsverbände Raum Bad Boll und Voralb gehörten zu den ersten, die Ihre Teilnahme an der Kampagne zugesagt hatten. Inzwischen beteiligen sich auch weitere Städte und Gemeinden. Ziel des ADFC ist die Teilnahme aller Kommunen des Landkreises.
Die Plakate im Format 3,40 x 1,70 Meter werden in den nächsten Wochen unter anderem an Ortseinfahrten auf den Mindestabstand hinweisen und für Rücksichtnahme werben.
Die Kampagne zum Mindestabstand beginnt zeitgleich mit der dreiwöchigen Veranstaltung Stadtradeln: Ab Samstag (11.7.) sind alle Bürger des Landkreises dazu aufgerufen, ihre täglich gefahrenen Fahrradkilometer zu notieren und einem Team des Landkreises zur Verfügung zu stellen. Ziel ist, den letztjährigen Teilnehmerrekord wieder zu übertreffen. 2019 hatten sich über 1.000 Teilnehmer beteiligt.