Poller und andere Barrieren: Süßen ist auf dem Weg zur metallfreien Fahrradstadt
Die Stadt Süßen ist auf dem Weg zur metallfreien Zone für Fußgänger und Radfahrende. Mehr als 30 massive Poller und andere Metallbarrieren wurden in jüngster Zeit ersatzlos entfernt oder durch flexible Kunststoffexemplare ersetzt.
Poller und Schranken aus Metall sind eine stark unterschätzte Gefahr auf Geh- und Radwegen. Regelmäßig berichten Polizei und Medien landesweit von schweren und auch tödlichen Unfällen. Genaue Zahlen sind trotzdem nicht bekannt, weil es für Kollisionen mit Metallhindernissen keine spezielle Statistik gibt.
Der ADFC rief deshalb im Jahr 2020 die Kampagne „Goodbye Heavy Metal – Null Metall auf Geh- und Radwegen im Kreis Göppingen“ ins Leben. Fußgänger und Radfahrer wurden gebeten, Standorte von gefährlichen oder störenden Metallbarrieren mitzuteilen.
Das Resultat war beeindruckend: Bis heute erhielt der Fahrradclub fast 200 Rückmeldungen aus dem gesamten Landkreis. Einige Städte und Gemeinden haben vom ADFC inzwischen eine Standort-Liste samt Verbesserungsvorschlägen erhalten. Weitere Kommunen sollen sukzessive kontaktiert werden.
Die Lösung des Problems ist oft bestechend einfach: In vielen Fällen können die Metallhindernisse ersatzlos entfernt werden. Sollte dies nicht möglich sein, dann empfiehlt der ADFC moderne Kunststoffpoller, die in unterschiedlichsten Varianten existieren. Kunststoffpoller vermindern nicht nur die Folgen eines Aufpralls, sondern sind oft auch besser sichtbar als ihre Artgenossen aus Metall.
Besonders konsequent hat vor wenigen Wochen die Stadt Süßen gehandelt: Innerhalb kürzester Zeit wurde im Stadtgebiet fast sämtliches Schwermetall entfernt. Teils ersatzlos, teils im Austausch gegen flexible Kunststoffpoller.
Schon vor 3 Jahren wurden die Umlaufsperren an der Fabrikstraße entfernt. Die Sicherheit wird dort seither durch eine Verschwenkung des Geh- und Radwegs gewährleistet, die Straße kann dadurch nur mit angepasster Geschwindigkeit überquert werden.
Mit der jüngsten Aktion hat Süßen die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrende auch an vielen anderen Standorten erhöht und gezeigt, dass es in fast jeder Situation sinnvolle Alternativen für Metallbarrieren gibt. Es ist zu hoffen, dass die Initiative im ganzen Landkreis Nachahmer findet.