ADFC-Mitgliederversammlung: Radtouren und Verkehrspolitik im Mittelpunkt

In der Süßener Carl Stahl-Akademie fand am 5. April die Kreismitgliederversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) statt. Themen waren unter anderem der Rückblick auf das letzte Jahr, zukünftige Aktivitäten und verkehrspolit. Fragen

Das vierköpfige Vorstandteam fasste zuerst die Schwerpunkte der letzten 12 Monate zusammen. Laut Dirk Messer hat sich das Mitgliederwachstum fortgesetzt, 2022 wurde die Marke von 700 Mitgliedern im Landkreis überschritten und auch im neuen Jahr ist der Trend positiv. "Trotzdem sind wir, wie fast alle Vereine, mit der ehrenamtlichen Arbeit am personellen Limit. Viele Mitglieder unterstützen uns in erster Linie ideell, die vielfältigen Aufgaben werden aber von einer relativ kleinen Zahl engagierter Mitstreiter gestemmt."

Der Verein kümmert sich um eine große Themenvielfalt. Laut Messer ist für jeden etwas dabei, der sich rund ums Thema Fahrrad engagieren möchte: Von der Radtouren-Organisation bis zur Unterstützung von Kommunen bei Fragen zum Radverkehr.

Andreas Posim ergänzt, dass "auch Technik-Freaks gefragt sind, die uns beispielsweise bei Fahrrad-Codierungen oder Reparaturkursen unterstützen." Auch beim aktuellen Projekt mit dem Open Bike Sensor finden Tüftler ein kreatives Feld. Mit Hilfe des Sensors wird der Überholabstand von Kraftfahrzeugen zum Fahrrad gemessen.

Die solide Finanzlage ist laut Bärbel Vogl den schwäbischen Vereinstugenden zu verdanken: Sparsamkeit, Gründlichkeit und Anpacken im Ehrenamt. Als Kassenprüferin wurde Heike Hofmann für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt. Sie teilt sich die Aufgabe mit Jutta Preiss-Aichele, die schon bei der letztjährigen Versammlung bis 2024 im Amt bestätigt wurde – ebenso wie die Vorstandsmitglieder.

Thomas Gotthardt skizziert das Vereinsmotto: "Bewährtes weitermachen und gleichzeitig Neuland betreten“. Zum Bewährten zählen Freizeit-Radtouren, aber auch die „nur auf den ersten Blick trockene Materie der verkehrspolitischen Arbeit".

Die bürokratischen Prozesse bei Radverkehrsplanungen sind haarsträubend und selbst die kleinste Maßnahme erfordert oft jahrelange Bemühungen, bei denen der Verein ständig nachfassen muss. Als Beispiel nennt Gotthardt einen bereits vor 40 Jahren stillgelegten Ampelmasten mitten auf dem benutzungspflichtigen Geh- und Radweg zwischen Süßen und Salach. Erst nach jahrelangen Bemühungen konnte der ADFC die Entfernung des Mastens erreichen. Dazu war unter anderem die Unterstützung des SPD-Landtagsabgeordneten Sascha Binder und die persönliche Kontaktaufnahme mit dem Stuttgarter Regierungspräsidenten nötig.

Um bei der Lobbyarbeit für sichere Radwege nicht zu verzweifeln, braucht man nach den Worten des Vorstandsteams nicht nur einen langen Atem, sondern angesichts von skurrilen Erlebnissen auch viel Humor. Mit dieser Kombination könne man aber langfristig tatsächlich Fortschritte erzielen.

Der ADFC will aber auch zeigen, wie es besser und schneller geht.

Deshalb organisiert der Verein vom 17. bis 20. April eine viertägige Exkursion in die Niederlande. Gemeinsam mit Gemeinderatsmitgliedern und Verkehrsplanern aus dem Kreis Göppingen lässt man sich dort von niederländischen Experten die Erfolgskonzepte erklären, mit denen man Menschen motiviert, auf Kurzstrecken vom Auto auf das platzsparende Fahrrad umzusteigen.


https://goeppingen.adfc.de/artikel/adfc-mitgliederversammlung-radtouren-und-verkehrspolitik-im-mittelpunkt-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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